Antragsberechtigt sind Soloselbständige, die zum 29. Februar 2020 oder zum 30. Juni 2021 (vor dem Start des Gesamtförderzeitraums) weniger als eine Angestellte oder einen Angestellten (Vollzeit-Äquivalent) beschäftigten. Die Anzahl der Beschäftigten ist auf Basis von Vollzeitäquivalenten zu ermitteln (Basis: 40 Arbeitsstunden je Woche). Bei der Bestimmung der Vollzeitäquivalente auf Basis der im Arbeitsvertrag vereinbarten Arbeitszeit werden Beschäftigte wie folgt berücksichtigt:

  • Beschäftigte bis 20 Stunden = Faktor 0,5
  • Beschäftigte bis 30 Stunden = Faktor 0,75
  • Beschäftigte über 30 Stunden = Faktor 1
  • Beschäftigte auf 450 Euro-Basis = Faktor 0,3

Beschäftigte werden nur berücksichtigt, wenn sie am Stichtag nicht in Mutterschutz oder in Elternzeit waren oder wenn das Beschäftigungsverhältnis am Stichtag nicht aus einem anderen Grund ruhte.

Auszubildende werden nicht berücksichtigt.

Zudem sind folgende Arbeitszeiten bei der Bestimmung der Beschäftigten nicht zu berücksichtigen:

  • Bei einem Antrag durch eine natürliche Person ist die von der oder dem Antragstellenden erbrachte Arbeitszeit nicht zu berücksichtigen.
  • Bei einer Ein-Personen-Kapitalgesellschaft ist die von der Gesellschafterin oder dem Gesellschafter erbrachte Arbeitszeit nicht zu berücksichtigen.
  • Bei Mehr-Personen-Kapitalgesellschaften ist die Arbeitszeit der Gesellschafterinnen oder Gesellschafter, die 25 Prozent oder mehr der Anteile an der Kapitalgesellschaft halten, nicht zu berücksichtigen. Dies gilt auch, wenn die Gesellschafterin oder der Gesellschafter als Geschäftsführerin oder Geschäftsführer für die Gesellschaft arbeitet.
  • Bei einer Genossenschaft ist die von den Mitgliedern erbrachte Arbeitszeit nicht zu berücksichtigen (weiterhin gilt: Genossenschaften dürften für Antragsberechtigung insgesamt nicht mehr als zehn Angestellte (Mitglieder und Nicht-Mitglieder) beschäftigen, siehe Ziffer 2.1).

Beispiele:
1. Eine Soloselbstständige oder ein Soloselbständiger hat am Stichtag zwei Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter beschäftigt, die jeweils 15 Stunden für sie oder ihn arbeiten. 15 Stunden entsprechen dem Faktor 0,5 des Vollzeitäquivalentes. Somit entsprechen die zwei Mitarbeiter mit jeweils 15 Stunden einem Vollzeitäquivalent (2 x 0,5 = 1). Die oder der Soloselbständige ist somit nicht antragsberechtigt.


2. Die oder der Selbstständige arbeitet 30 Stunden für ihre oder seine GmbH, deren einzige Gesellschafterin oder einziger Gesellschafter sie oder er ist. Die GmbH beschäftigt neben der oder dem Selbständigen noch eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter, die beziehungsweise der 15 Stunden für sie arbeitet. 15 Stunden entsprechen dem Faktor 0,5 des Vollzeitäquivalents. Die Stunden der Gesellschafterin oder des Gesellschafters werden nicht berücksichtigt. Somit ist die GmbH antragsberechtigt.


3. Eine Soloselbständige oder ein Soloselbständiger hat eine Mitarbeiterin beziehungsweise einen Mitarbeiter mit 20,4 Stunden beschäftigt. Dies entspricht 0,75 Vollzeitäquivalenten, da die Grenze von 20 Wochenstunden überschritten worden ist. Die oder der Soloselbständige ist damit antragsberechtigt.


4. Hat eine Soloselbstständige oder ein Soloselbständiger eine Beschäftigte beziehungsweise einen Beschäftigten mit 15 Stunden (Faktor 0,5) und eine Beschäftigte oder einen Beschäftigten auf 450-Euro-Basis (Faktor 0,3), entspricht dies 0,8 Vollzeitäquivalenten und die oder der Soloselbständige ist damit antragsberechtigt.


5. Soloselbständige, die eine Arbeitskraft mit über 30 Stunden beschäftigen (Faktor 1), gelten nicht als antragsberechtigt.


6. Eine GmbH hat drei Gesellschafter: Herr Meyer und Herr Müller halten jeweils 40 Prozent an der GmbH und arbeiten jeweils 35 Stunden pro Woche. Frau Peter hält 20 Prozent der Anteile und arbeitet 15 Stunden pro Woche für die GmbH. Für die Ermittlung der Anzahl der Beschäftigten der GmbH werden die Stunden von Herrn Meyer und Herrn Müller nicht berücksichtigt, weil Herr Meyer und Herr Müller jeweils mehr als 25 Prozent der Anteile an der GmbH halten. Frau Peters Arbeitszeit hingegen wird berücksichtigt, weil sie weniger als 25 Prozent der Anteile an der GmbH hält. 15 Arbeitsstunden pro Woche von Frau Peter entsprechen dem Faktor 0,3. Die GmbH hat damit weniger als eine Angestellte in Vollzeit und ist antragsberechtigt.